Umgang mit dem inneren Widerstand – Teil 3

Für die Akzeptanz ist das Erkennen unserer inneren Widerstände wichtig, denn auch diese hindern uns oft am Akzeptieren. Im zweiten Teil habe ich die verschiedenen Facetten der Widerstände benannt, damit kann ich diese Facetten leichter benennen. Bennen heißt akzeptieren. Benennen ist ein entscheidender Schlüssel für Akzeptanz und Veränderung. Benennen heißt sich dessen bewusst sein. Denn das klare Betrachten der Situation erleichtert es mir jetzt eine Wahl zu treffen. Bringt mich in neue Handlungsoptionen: „Was will ich jetzt tun?“

Damit habe ich wieder mehr Selbstwirksamkeit. Ein Handeln bewirkt in mir wieder mehr Stabilität und Sicherheit. Vielleicht hilft auch ein Satz wie: „Das kann ich noch nicht.“ – Statt: „Ich kann das nicht.“ Hier nun meine Lieblings-Strategien im Umgang mit dem Widerstand.

Fliege unter dem Radar deines Widerstandes

  • Treffe eine Vereinbarung mit Dir
  • Gehe in ganz ganz kleinen Schritte vorwärts
  • Forsche nach Lösungen
  • Wiederhole diese mindestens 30 x, dann wird es leichter zu einer neuen Gewohnheit etabliert.

Wie findest du den passenden Schritt?

  • Wenn es Freude in dir auslöst und du es richtig willst
  • Bei einen müssen, könnte, … ist der Schritt zu groß

Diese kleinen Baby-schritte finde ich wunderbar und sie haben mir schon oft geholfen. – Ich hatte ja schon von meinem Fernstudium erzählt. Für mich war es wirklich mühevoll, zäh und ich war in höchstem Masse frustriert, weil ich es nicht hinbekommen habe. Da habe ich sehr sehr viel zum Thema „dranbleiben“ gelernt.

  1. Nun, die erste Vereinbarung mit mir war, ich mache jedes Wochenende ein kleines bisschen.
  2. Zweitens, ich stelle mir den Wecker, ob ich will oder nicht – 20 Minuten Zeit dafür habe ich.
  3. Drittens, ich forschte, wie kann ich das hinkriegen? Je mehr ich forschte, umso klarer wurde das Bild und kontinuierlich wurden dadurch meine Aufgaben gelöst.

Meine Schritte waren wirklich sehr sehr klein – mehrere Lehrbriefe hatte ich nun eingereicht und erfolgreich gemeistert, diese spornten mich an weiter zu gehen. Nun nach 1 ½ Jahren hatte ich meinen Abschluss.

Schaffe Dir Erinnerungen

  • Ein schönes Bild, von dem wo du hin willst
  • Ein Symbol oder Gegenstand, der dieses symbolisiert
  • Trage Termine, wie eine Verabredung mit dir in deinen Kalender ein
  • Schreib ein Mindmap, Cluster, … in dem du es in Rubriken ordnen kannst
  • Vision Bord.

Dein Unterbewusstsein liebt Bilder, alle diese Dinge helfen dir den Focus nicht aus den Augen zu verlieren. Wie schnell geschieht es im Alltag, das unsere Priorität verrutscht, ein Anruf, ein unerwartetes Ereignis, eine Ablenkung – und schon machst du Dinge, die du gar nicht geplant hattest. Es kostet Energie, sich immer wieder aus den Ablenkungen zu befreien. Und unsere Widerstände sind super aufmerksam in der Richtung, wenn sie eine Tür erwischen, aus der sie heraus schlüpfen können, dann gehen sie heraus, damit du eher wieder dem Gewohnten nachgehst. Unser Unterbewusstsein möchte das Gewohnte, weil dieser Weg nicht anstrengend ist, unser System es schon kennt und Energie spart.

Hole Dir bewusst Hilfe von außen

  • Suche dir Verbündete / Gleichgesinnte / Freundinnen, die das gleiche Ziel haben. Diese Verbindlichkeiten setzten dich ein wenig unter Druck, sind jedoch sehr hilfreich, weil sie dich immer wieder erinnern und zusammen kann es viel mehr Spaß machen.
  • Suche dir einen Profi – auch da ist es die Kontinuität und der Ansporn, der hilft. Der Profi hilft dir deinen Focus zu halten. Das schöne ist, er/ sie hat Tipps, Tricks, Fachwissen, …..es erleichtert, er/sie kennt manche Abkürzung, oder ziel-gerechtes Handeln geht wesentlich leichter.
  • Investiere in dich – auch dieses setzt dich unter Druck, du möchtest ja, dass es sich lohnt.
  • Setze dir Termine, auch das bringt dich in Wallung.

Du siehst in diesen Punkt liegt es in der Verbindlichkeit anderen gegenüber, wir wollen andere nicht enttäuschen und dieses spornt uns an. Oft fällt es uns wesentlich leichter für andere etwas einzuhalten, als uns selbst gegenüber.

Sprechstunde mit deinem Widersacher

Täglich eine feste Zeit vereinbaren. Du kannst es dir vorstellen, als wenn du eine Verabredung wie mit einer Freundin hast. Und bitte darum, dass er dich im Moment in Ruhe lässt, damit du deiner Priorität folgen kannst. In der Regel wird der Anteil, der zu Wort kommen möchte ruhiger und lässt dich deine Arbeit tun.

An dem festen Termin nimmst du Platz und stellst dir einen Stuhl gegenüber, vielleicht hast du ein Symbol für deinen Widerstand, einen Namen oder du schreibst es auf einen Zettel – wie du es benennen willst. Und dann fragst du wie es ihm geht, was er möchte. Du wirst erstaunt sein.

Du gibst deinen ganzen Bedenken, Ängste, deinem Schweinehund… Raum

Im Dialog gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du führst einen Dialog und hörst zu, fällt es dir jedoch schwerer in das Gespräch zu kommen, kannst du auch den Platz von deinem Widerstand, inneren Schweinehund…. einnehmen und ihn einfach reden lassen. Meistens will er dich beschützen, hat einen guten Grund, oder braucht etwas, das ihn in Frieden bringt. Dann wechselst du deinen Platz und antwortest, was bei dir ankommt, wie es dir damit geht, was du dir wünschst…Am Anfang ist es sehr ungewohnt. Man kommt jedoch, durch diese Methode, sich selber sehr gut auf die Spur. Vielleicht ist es wie eine Verhandlung und du erkennst die Bedürfnisse deines Widerstandes, so dass du ihn viel leichter befrieden kannst und er dich unterstützt in deinen neuen Vorhaben. Es liegen wahre Schätze in diesem Dialog.

Lust zum Ausprobieren

  • Formuliere dein Anliegen
  • Definiere einen kleine Schritt / und befolge diesen täglich
  • Wie kannst du dir eine liebevolle Erinnerung schaffen?
  • Hast du eine Sprechstunde mit deinem Widersacher?
  • Such dir eine Verbündete – oder mehr – genießt eure gemeinsame Reise

Ich wünsche dir viel Freude beim Umgang mit deinem Widerstand, das du ihn zähmst, wie diese Drachen von Langeoog und ihr gemeinsam eine wunderschöne Reise zu deinen Wünschen, Zielen und Visionen habt.

Ilka