Akzeptanz – Ein Ja zu dem, was ist – Teil  1

„Akzeptiere es. Es ist nicht Resignation, doch nichts lässt Dich so viel Energie verlieren, wie die Diskussion und der Kampf gegen eine Situation, die du nicht ändern kannst.“                    Dalia Lama

Akzeptanz heißt per Definition annehmen, mit etwas oder jemanden einverstanden sein.

Wie leicht fällt es uns, wenn es so läuft, wie wir uns das wünschen, wenn eine Person uns sympathisch ist, etwas geschieht, was mit unseren Vorstellungen im Einklang steht… Wir akzeptieren ohne Probleme.

Manche Dinge erkennen wir auch als gegeben an – haben es im Laufe des Lebens gelernt, ja, so ist es. Wie den Wechsel der Jahreszeiten, so zumindest in unseren Breitengraden, das Spiel zwischen Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ja, vielleicht mag man die eine oder andere Jahreszeit lieber, doch sich dagegen wehren bringt so gut wie gar nichts, es ist einfach so.

Auch wenn wir Frauen in die Wechseljahre kommen, gehen wir in einen Prozess der Akzeptanz, früher oder später.

Es gibt äußere Gegebenheiten, doch auch innere Befindlichkeiten im Spektrum des Akzeptierens.

Wie oft gelingt es uns nicht, in die Akzeptanz zu gehen. Dinge laufen nicht so wie erwartet, es stellt sich als schwieriger heraus als gedacht, Fehler passieren, der andere macht es nicht, oder nicht so, wie wir uns das wünschen. Es kommen neue Herausforderungen auf uns zu. Oder wir sind voller Euphorie für etwas Neues, was wir beginnen wollen, ändern wollen…und hören dann doch plötzlich wieder auf.

Wir kommen in einen Widerstand. Kämpfen gegen unsere Gefühle an.

Akzeptieren heißt nicht mit allem einverstanden sein. Aber es ist ein „Ja“ zu der Situation. Wir akzeptieren die Realität, so wie es gerade ist. Vielleicht müssen wir uns manchmal auch von einer Illusion verabschieden. Dieses bringt auf jeden Fall mehr Klarheit und die Realität wird neu betrachtet und bewertet.

Wenn wir im Widerstand mit einer Situation sind, kämpfen wir meistens gegen unsere eigenen Gefühle an, drücken sie weg, lenken uns ab, übergehen sie…..Doch im Widerstand verstärken wir unseren eigenen Schmerz und unser Leiden. Durch den inneren Kampf verstärken wir auch unsere Stresshormone. Die Buddhisten sagen: „Schmerz mal Widerstand erschafft Leid.“

„Ja“ sagen zu dem was ist, heißt auch eine Art Standortbestimmung vorzunehmen. Ein Betrachten der Situation. Es zu benennen, heißt sich dessen bewusst sein. Das bringt uns wieder in eine viel klarere Handlungsposition, „denn jetzt kann ich neu eine Entscheidung treffen – gefällt mir das oder nicht, und wenn nicht, was kann ICH ändern?“ Denn andere kannst du schlecht verändern. Also könntest du deine Einstellung ändern, deine Handlungen, deine Gedanken verändern, die wiederum deine Gefühle beeinflussen… Deine Konzentration könnte sich auf das Neue ausrichten, was du willst! Leider drehen wir uns oft im Kreis und konzentrieren uns, auf das was wir nicht wollen und damit verstärken wir dieses. Die neue Kunst liegt auf dem Fokus, was willst du? Doch auch die neue Ausrichtung gelingt nur, wenn der erste Schritt gelingt, in dem Benennen, was jetzt ist, in dem Augenblick geschieht – AKZEPTANZ -. Du übernimmst damit Verantwortung für dich.

Akzeptanz ist keine Schwäche, manchmal braucht es eher Mut, den Dingen ins Auge zu schauen.

Das Ja zur Situation hat positive Auswirkung auf unseren Körper – unser Körper wird ruhiger und wir sind entspannter, das wiederum hat Auswirkungen auf unseren Geist – und wir kommen besser zu einer Lösung und können ruhiger neue Überlegungen anstellen. Unser Unterbewusstsein braucht nicht mehr dagegen ankämpfen und kann sich entspannen.

Akzeptieren heißt auch, ich gewinne die Kontrolle wieder über meine eigenen Gefühle, ich wähle neue Optionen, ich begebe mich aus der Opferhaltung heraus in die Selbstbestimmung.

Ein weiterer Vorteil des Akzeptierens ist, es beschleunigt Veränderungsprozesse.

Kleine Übungen, um mehr Akzeptanz in deinen Leben zu integrieren:

Sei nachsichtig mit Dir

Erlaube dir Fehler zu machen, traurig, wütend…. zu sein. Das gehört zu unserem Menschsein dazu.

Verstärke Dankbarkeit

In dem du dir bewusst wirst, was alles schon Gutes in deinem Leben ist, gelingt es dir auch leichter, mit dem umzugehen, was nicht so gut läuft. (Dankbarkeitstagebuch, abends 3 Dinge benennen, für die du dankbar bist oder die dich glücklich machten)

Deine Emotionen / Gefühle als Wegweiser

Tauchen in bestimmten Situationen immer wieder die gleichen Gefühle auf, gibt es Themen, die dahinter stehen, etwas was du nicht ändern und auch nicht akzeptieren kannst? Gehe auf Spurensuche.

Konzentriere dich auf das, was du ändern willst

Wir haben sehr viele Wahlmöglichkeiten, mehr als wir denken. So konzentriere dich auf die Lebensbereiche, in denen du etwas bewirken kannst. Daraus schöpfst du Selbstvertrauen und greifst vielleicht auch größere Themen an.

Lerne Gelassenheit und entspanne dein System

Eine gelassene Grundhaltung schon in kleinen Dingen üben. Wie der Dalia Lama schon sagte: „…..doch nichts lässt Dich so viel Energie verlieren, wie die Diskussion und der Kampf gegen eine Situation, die du nicht ändern kannst.“

Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken, kurzes Innehalten und auf Körperverspannungen achten, … helfen Entspannung in dein System zu bekommen.

Sorge für genügend Pausen und achte auf deine Bedürfnisse. Erfülle deine Grundbedürfnisse! Eine Freundin darf ich immer wieder daran erinnern: „Hast du genug gegessen, getrunken und geschlafen?“

Bleibe im Augenblick

Bei der Betrachtung in die Vergangenheit grübelst du und oft ist der Blick in die Zukunft mit Sorgen besetzt, also richte deine Wahrnehmung auf das, was jetzt ist. Dazu unterstützt dich auch deine Wahrnehmung mit allen Sinnen. Was siehst, hörst, riechst, schmeckst und fühlst du?

Schließe Vergangenes ab

Sammle Themen, die dich immer wieder beschäftigen, nehme dir die Situationen vor und überlege was kannst du oder musst du noch tun, um diese zu bereinigen. Manchmal fehlt eine klärende Aussprache, ein Verzeihen, ein Anerkennen. Wie gelingt es Dir etwas am besten loszulassen oder was kannst du in dein Leben integrieren?

Benenne die Dinge klar und sprich sie aus

„Ja, ich war wütend und habe den anderen verletzt.“

„Ja, da habe ich eine Termin-Abgabe nicht geschafft.“

„Ja, da war ich meinem Partner gegenüber ungerecht.“ ….

In dem wir die Dinge aussprechen, holen wir diese in unser Bewusstsein, haben die Möglichkeit diese leichter zu akzeptieren und finden leichter Lösungen.

Da Akzeptanz und das Umgehen mit dem eigenen Widerstand so schwierig ist, zeige ich im zweiten Teil, wie du 7 Facetten deiner inneren Widerstände erkennen kannst, denn erkennen heißt, sie zu benennen und zu akzeptieren, ja, so ist es im Moment.

Im dritten Teil gebe ich dir ein paar Tipps und Übungen mit, wie du mit deinem inneren Widerstand umgehen kannst.

Ich wünsche Dir viele spannende Erkenntnisse und Mut beim Akzeptieren

Ilka